Frage:
Schnelle Pflanzen?
2006-09-19 02:32:01 UTC
Diese fleischfressenden Pflanzen, "Venusfalle" heissen sie, glaube ich. Die klappen wahnsinnig schnell zu, sogar zu schnell für eine Fliege. Wow!
Wer erklärt mir den Mechanismus???
Pflanzen haben keine Muskeln. Bewegungen sind sehr langsam, nur durch osmotische Druckunterschiede (z.B. sich mit der Sonne drehende Sonnenblume). Wie kann diese Venusfalle so schnell sein?
Fünf antworten:
2006-09-19 02:38:55 UTC
Wiki erklärt das so:

Lange Zeit wurde diskutiert, wie der eigentliche Verschluss ausgelöst wird. Favorisiert wurde eine Erklärung aufgrund rascher Abgabe von Zellflüssigkeit. 2004 wurde jedoch die Mechanik experimentell belegt: im offenen Zustand sind die Blatthälften konvex gekrümmt, dies geschieht durch ein Zusammenziehen der Außenseite der Blatthälften quer zum Gelenk um rund 10%. Im so gespanntem Zustand wartet die Falle auf das Auslösesignal. Mittels noch unbekannter physiologischer Prozesse veranlasst dieses eine geringfügige Änderung der Krümmung, woraufhin die Falle schlagartig von konvexer in konkave Form umschlägt (ähnlich einer umschnappenden Kontaktlinse) und wie ein gespanntes Tellereisen zusammenklappt. Das Zusammenschnappen der Falle selbst ist also kein aktiver Prozess, sondern das Ergebnis der Entspannung einer Energie, die von der Pflanze im vorhinein bereits aufgebaut wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Venusfliegenfalle
casjo1974
2006-09-19 09:51:02 UTC
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Ausgeklügelter Fangmechanismus

Woher "weiß" die Pflanze, dass das, was gerade ihre Borsten berührt, eine Fliege ist und kein Regentropfen oder vorbeifliegendes Blatt? Die Berührungsborsten auf den Blattinnenseiten reagieren erst, wenn sie innerhalb von etwa 30 Sekunden zweimal berührt werden, etwa durch ein zappelndes Insekt. Klappt dann die Falle zu, geschieht das blitzschnell durch eine gezielte Veränderung des Flüssigkeitsdrucks in Stiel und Blättern. Die Borsten an den Blatträndern versperren nun wie Gitterstäbe den Ausweg.

Eiweißrezeptoren prüfen, ob es sich bei der Beute tatsächlich um ein Insekt handelt. Ist das der Fall, schließen sich die Blätter immer fester um das Tier, das dadurch oft zerquetscht wird. Zugleich treten aus vielen kleinen Drüsen Verdauungsenzyme aus, die die Beute zersetzen. Die dabei freiwerdenden Nährstoffe nimmt die Pflanze über das Blatt auf. Nach drei bis zehn Tagen öffnet sich die Falle wieder. Von dem Insekt ist nur die unverdauliche Chitinhülle zurückgeblieben, die von Wind oder Wasser fortgetragen wird. Nach einigen Tagen sind die Fühlborsten wieder sensibel: Die Falle wartet auf das nächste Opfer.



Hoffe ich konnte helfen,



LG Casjo
don_ron_64
2006-09-19 09:48:47 UTC
Es funktioniert ähnlich wie bei der Mimose.

Durch die Berührung mit den Kontakthaaren ändert sich schlagartig der Zelldruck in der Pflanze und es kommt zu diesem Mechanismus.
Mageline
2006-09-19 09:39:15 UTC
die Blätter haben innen so einen klebrigen Nektar auf den Tasthaaren. dadurch spürt sie sofort das Insekt und die Klappen schließen sich ganz schnell. Irgendwelche Verdauungsenzyme werden durch die Drüsenzellen gebildet und das Insekt löst sich in dem Blatt auf.
maia
2006-09-19 09:36:17 UTC
ich glaube das ist ein Reflex, weil selbst wenn du den Finger reinsteckst klappen die ja zu. ich glaube dadrinnen sind kleine Haare (wie Fühler) und wenn die ein Widerstand spüren, zieht sich die Pflanze zusammen.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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